Lingua & Cultura Tours Newsletter 3/2019 Rilkes Italien - Friaul, Triest, Venedig und ein Hauch Slowenien
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Venedig war für deutsche Künstler schon immer ein besonderer Anziehungspunkt. So kam Albrecht Dürer 1505 nach dort, hatte dort seine eigene Werkstatt, war auch kommerziell recht erfolgreich. Goethe besuchte Venedig gleich mehrfach, musste dort sogar einmal zwei Monate auf "seine" Herzogin Anna Amalia warten. Einen polyglotten Dichter wie Rainer Maria Rilke kann man sich gar nicht ohne Venedig vorstellen. Schon 1897 weilte er dort. Auch uns zieht es immer wieder in die Lagunenstadt, in der es so viel zu entdecken gibt, auch für Venedig-Kenner. Es wird auch diesmal hochinteressant werden ... | ||||||||||
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Dann später mehrfach als Gast seiner Gönnerin Marie von Thurn und Taxis, der Schlossherrin von Duino, in deren Palazzo Cini Loredan. Sie selbst war in Venedig als Prinzessin zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst geboren und erwies sich für den Dichter als wahrhafte Sponsorin, eine enge Beziehung, die bis zum Tode des Dichters 1926 bestand. | ||||||||||
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1911/12 war Rilke Gast auf Ihrem Schloss Duino, unweit von Triest direkt über der Adria gelegen. Hier begann er seine Duineser Elegien, die ihn bis 1922 beschäftigten. Nach ihm ist heute ein wunderschöner Küstenweg rund um Schloß Duino benannt.
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Ein anderes Schloß - eine andere Geschichte: Miramare. Bis zum ersten Weltkrieg war die Region Teil der k.u.k.-Monarchie, Triest (oberes Bild) deren wichtigster Hafen. Unweit errichtete der jüngere Bruder des Kaisers Franz Joseph I, Erzherzog Ferdinand Maximilian, Mitte des 19. Jh. sein Schloß. 1864 ließ er sich von Napoleon III. Gnaden als Kaiser Maximilian I. von Mexiko inthronisieren. 1867 wurde er von den Truppen des Präsidenten Benito Juarez (cf. Karl Mai!) besiegt und in Queretaro mit wenigen Getreuen erschossen. | ||||||||||
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Friaul bietet aber wesentlich ältere Geschichte. Aquileia war in römischer Zeit eine bedeutende Stadt mit Hafen und Patriarchensitz. Der Legende nach soll die Region vom Evangelisten Markus missioniert worden sein. Von der Bedeutung künden noch heute die frühchristlichen Mosaiken im Boden der Basilika, die z. T. auf die Zeit um 300 zurückgehen. Interessanterweise ist die Basilika um die Fussbodenmosaike herum gebaut worden - sie entstand in der heutigen Form erst im 11. Jahrhundert. (UNESCO-Weltkulturerbe) | ||||||||||
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Einige Jahrhunderte später, ab 568, erobern die Langobarden die Region und machen Cividale zur Hauptstadt eines Herzogtums. Noch heute zeigen die vielfältigen Funde aus dieser Zeit im lokalen Museum die Bedeutung dieses heutigen Provinzstädtchens. (UNESCO-Weltkulturerbe) | ||||||||||
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Friaul war auch später Einfallstor nach Italien. Und wurde entsprechend befestigt. Eine Rarität heute: die beinahe vollständig erhaltene Renaissance-Festungsstadt Palmanova, heute UNESCO-Weltkulturerbe. Nur in wenigen Orten wird deutlich, wie man die neuen Kriegstechniken erfolgreich in der Verteidigung zu nutzen suchte - durch entsprechende Vorbauten und tiefe Staffelung. Eines der wenigen anderen Beispiele finden Sie in Neuf-Brisach im Elsass. | ||||||||||
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Bei gutem Wetter immer in Sichtweite: die nahen Alpen. Ohne Frage eine der malerischsten Landschaften überhaupt. Schwer vorstellbar, dass hier im Ersten Weltkrieg blutige Schlachten zwischen den Österreichern und Italienern stattfanden - sowohl in den westlichen Bergen des Trentino als auch in 12 (!) Schlachten am Isonzo, im Osten des Friaul zum heutigen Slowenien (damals Österreich) hin. Interessierte können die Orte entlang der damals gebauten Militärsteige kennenlernen. | ||||||||||
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