Lingua & Cultura Tours                                                           Newsletter 4/2019

James Joyce - ein Literat in Dublin, Triest und Zürich


Ein Newsletter von ungewohntem Ort und an ungewohntem Wochentag: Marienbad, als noch junger Kurort bereits von Goethe geschätzt, der Ort seiner letzten großen Liebe und des in der Marienbader Elegie aufgearbeiteten Scheiterns. Eine ungewohnte Reise, vereint sie doch den Anspruch unserer Literaturreisen mit einer Entspannungskur, Tagesausflüge mit Goethe-Bezug von einem luxuriösen Spa-Hotel aus. Der Gruppe um Prof. Dr. H.-J. Schrader scheint jedenfalls nach einigen Tagen  diese Mischung aus körperlichem und geistigem Ausspannen sehr wohl zu tun. Wir werden im nächsten Frühjahr wieder hier sein und beziehen Sie gerne mit ein.

Newsletter sollen Brücken bauen: zwischen Ihnen und uns, zu den Destinationen und den Protagonisten unserer Reisen. Und so stechen einige Literaten aufgrund ihrer auch räumlich bewegten Lebensgeschichte aus der Vielzahl anderer heraus: Thomas Mann gehört dazu, Rainer Maria Rilke – und eben auch James Joyce.








James Joyce wurde 1882 in Dublin in Irland geboren und verbrachte seine Jugend dort. Seiner Heimatstadt hat er in den gesammelten Erzählungen „Dubliners“ ein Denkmal gesetzt. Ebenso in dem – nur zum Teil autobiografischen Roman „A Portrait of the Artist as a Young Man“. Hier zeichnet sich aber bereits ab, dass Joyce die Enge seiner Heimat auf die Dauer nicht aushielt.

Dublin in Irland ist eine der bedeutendsten Literaturstädte weltweit. Namen wie James Joyce, Samuel Beckett, Jonathan Swift, Bernard Shaw, William Butler Yeats stehen stellvertretend für die irische Literaturtradition, die wir vom 31.07.-4.08.2019 vor Ort erkunden wollen. Dazu gehört neben einem literarischen Stadtspaziergang (auch auf den Spuren von Leopold Bloom) auch ein Besuch des Martello Tower in Sandycove.


  

 1904 zog er mit seiner späteren Frau Nora zunächst nach Pula in Istrien, damals ein Hafen der k.u.k. Marine. Sein Job: Englischlehrer für Marineoffiziere – der spätere ungarische „Reichsverweser“ Horty soll bei ihm Sprachunterricht genommen haben. 


  
 

 Von Pula ausgewiesen lebte das Paar bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs in Triest – weiterhin als Sprachlehrer, aber offensichtlich mit genügend Zeit, um die Schriftstellerei voranzutreiben. Hier entstehen die ersten Teile des Ulysses, sein Freund Ettore Schmitz dort gilt als einer der Paten von Leopold Bloom und dessen Erlebnisse am 16. Juni 1904, dem Tag, an dem sich Joyce erstmals mit Nora getroffen haben soll. Diese Irrfahrt à la Odysseus durch Dublin gilt als bahnbrechender Roman, versetzt sich Joyce doch über lange Strecken in die Gedankenwelt seiner Protagonisten („Stream of Conciousness“).

Eine Literaturreise nach Venedig und ins Friaul – 13.-19.05.2019 – mit Prof. Dr. K.-J. Kuschel. Rilke war dort, hat Venedig genossen und hat als Gast auf Schloss Duino seine Duineser Elegien verfasst. Aber auch Thomas Mann hat mit dem „Tod in Vendig“ der Serenissima ein Denkmal gesetzt. Und schließlich James Joyce, der in Triest zehn Lebenjahre verbrachte und hier Teile seines „Ulysses“ schrieb.



 Mit Beginn des ersten Weltkriegs sind Engländer in der k.u.k.-Monarchie unerwünscht. Irland gehörte damals noch zur Gänze zum Vereinigten Königreich – dies sollte sich erst in Folge des Oster-Aufstands 1916 (siehe z. B. das Gedicht von William Butler Yeats) und des nachfolgenden Bürgerkriegs 1921 ändern. Die Familie Joyce siedelte in der Folge nach Zürich und später nach Paris um. Hier entstand das wohl komplexeste Werk von Joyce, vielleicht der ganzen Literatur: Finnegan’s Wake mit einer verwickelten Wort- und Satzstruktur, mit zahlreichen Anspielungen und Querbezügen zu einer Vielzahl von Sprachen, nahezu nicht übersetzbar (obwohl es inzwischen auch eine deutsche Ãœbersetzung gibt). Das James Joyce Zentrum in Zürich versucht inzwischen mit Computertechnologie Ordnung in die zahlreichen Interpretationsansätze zu bringen.

Eine weitere Reise führt in den Osten der Schweiz mit reichem kulturellem wie literarischem Erbe – 19.-23.06.2019. Auf dem Programm stehen die Reichenau und St. Gallen, Thomas Manns Davos mit der Schatzalp, Chur und die Literatur- und Theaterstadt Zürich. Geplant ist hier auch ein Besuch im James Joyce-Zentrum.

 

  


 Der Titel „Finnegan`s Wake“ ist einer irischen Ballade entnommen, in der der Baumeister Finnegan im Rausch einen tödlichen Unfall erleidet und während seiner Beerdigung dank einer zerborstenen Whisky-Flasche, deren Inhalt ihn benetzt, wieder aufersteht. Vertont lässt sich dies gut nachvollziehen in der Version der irischen Folkgruppe „The Dubliners“. Das Denkmal ist übrigens dem Komponisten und Musiker Carolan gewidmet, einem Zeitgenossen von Johann Sebastian Bach, der als Barde durch Irland zog und zahlreiche Werke für Harfe hinterließ, die sehr hörenswert sind.



Infolge der Besetzung von Paris durch deutsche Truppen 1940 kehrte Joyce, bereits schwer erkrankt, nach schwierigen Einreiseformalitäten nach Zürich zurück, wo er 1941 verstarb. Er wurde auf dem Friedhof Fluntern oberhalb der Stadt beigesetzt.


  

Der Bloomsday wird seit 1954 in Dublin offiziell am 16. Juni begangen – seine Stationen sind im Pflaster als „Stolpersteine“ vermerkt. Ein Feiertag, beinahe so wichtig für die Iren wie der St. Patrick’s Day – und weltweit der einzige Feiertag, der einem Roman und seinem Autor gewidmet ist.



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Herzliche Grüße aus Mainz

Renate und Juergen Lingnau
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