Lingua & Cultura Tours                                                           Newsletter 6/2019

Die Normandie - Camembert, Cidre, Pre Salés und viel Kultur - 4. bis 13. Juli 2019 - mit dem Kunsthistoriker Daniel Leis


Der Mont St. Michel steht - wie kein anderes Gebäude - für die Normandie und markiert gleichzeitig die Grenze zur nahen Bretagne. Auf einer beinahe 100 m hohen Felsinsel hebt sich das seit 1022 erbaute Gebäude vom flachen Marschenland ab. Ein Landstrich der Extreme: bei Ebbe zieht sich das Meer hier bis zu 15 km zurück, die Flut bricht dann ein "wie ein Pferd im Galopp". Heute nutzt man dies zum Betrieb eines Gezeitenkraftwerks im nahen St. Malo. Die Kirche ist eine eindrucksvolle Melange von romanischen und gotischen Stilelementen, ergänzt um Bauteile aus dem Klassizismus. Ein lebendiges Kloster, das bis heute zahlreiche Pilger anzieht. 

In der Normandie eine Spezialität - um die es derzeit heftige Auseinandersetzungen gibt: der Camembert, benannt nach dem gleichnamigen Ort ca. 50 km südöstlich von Caen. Ein delikater Rohmilchkäse, oft in Manufakturen gefertigt, der mit dem gleichnamigen Produkt in unseren Supermärkten nichts gemein hat. Es ist der "Camembert de Normandie", dessen Bezeichnung geschützt ist - oder war? Um den amerikanischen Markt bedienen zu können, gehen die großen Molkereien dazu über, ihn aus pasteurisierter Milch zu fertigen. Wenn Sie das Original probieren wollen, achten Sie auf den Zusatz "véritable".



Die Normandie ist Apfelgegend, d.h. es gibt exzellenten Cidre und daraus gebrannt Calvados, benannt nach dem gleichnamigen Departement. Bis zu 20 verschiedene Apfelsorten - von bitter über sauer bis süß - werden dafür verarbeitet. Ein neueres Produkt: der Pommeau als Aperitif - eine Mischung aus Calvados und herbem Apfelsaft, in Holzfässern gereift. Übrigens: die Äpfel kommen meist aus dem Pays d'Auge, nicht zu verwechseln mit dem Rotwein aus dem Pays d'Aude in der Occitaine im Süden Frankreichs.  
  

 Wo Äpfel sind, ist die Tarte aux Pommes nicht weit. Wer freut sich nach einem ausgiebigen normannischen Mahl mit pre salé Lamm oder einem Fischeintopf und einem "véritablen" Camembert nicht auf dieses delikate Desert. Ein Rezept finden Sie hier


  
 

Die Normandie verdankt ihre Entstehung den Raubzügen der Wikinger im 9. Jahrhundert, dem die Bruchstücke des Frankenreichs nahezu schutzlos ausgeliefert waren. Paris, Köln, Trier, Aachen wurden geplündert. 911 kam Karl dem Einfältigen der rettende Gedanke. Er siedelte Wikinger unter Rollo als Herzog der neugeschaffenen Normandie an mit der Aufgabe, Frankreich vor den anderen Wikingern zu schützen. Mit Erfolg. 150 Jahre später eroberte Herzog Wilhelm der Eroberer England. Der 68 (!) m lange Teppich von Bayeux erzählt die Geschichte von Lehnseid, Verrat und schließlich dem Krieg gegen England und der Schlacht von Hastings. Den ganzen Teppich können Sie im Internet bewundern.



Das Normannische (Normaund - und das verwandte Jèrriais) ist eine regionale Minderheiten-Sprache auf der Basis des Vulgärlateins mit zahlreichen Lehnwörtern aus dem Skandinavischen. Es liegt grob gesagt zwischen dem Französischen und dem Englischen. Es wird heute noch von etwa 100.000 Menschen gesprochen. Die Karte zeigt einige Ortsnamen auf Normannisch.




 Im 19. Jahrhundert entdeckten die Maler den Norden Frankreichs. In Giverny legte Monet einen Garten an und begann, die dortigen Seerosen im impressionistischen Stil zu malen. Wenig später bildete er mit Pissaro, Renoir, Césanne, und anderen eine Künstlerkolonie in Honfleur. Man traf sich in der Ferme St. Siméon, die heute ein luxuriöses Hotel ist. 







Die Kanalinseln, Jersey, Guernsey und Sark, sind ein politisches Kuriosum. Sie unterstehen der englischen Krone als "Kronbesitz" in deren Funktion als "Herzöge der Normandie", gehören aber nicht zum Vereinigten Königreich. Der Status hat viele Vorteile: so sind die Inseln Steuerparadiese. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Inseln von der Wehrmacht besetzt. Wir werden auf unserer Reise einen Abstecher nach Jersey machen.



Die Kreidefelsen von Dover sind weltberühmt. Eigentlich ist es nicht verwunderlich, dass es auch auf der Festlandsseite des "Channel" ähnliche Felsformationen gibt: Sie türmen sich bei Etretat mehr als 80 m in die Höhe. Berühmt ist die Felsenbrücke "Porte d'Aval".




 




Rouen ist die Hauptstadt der Normandie - seit Beginn. Geprägt von zahlreichen Häusern im typischen Fachwerkstil der Normandie mit den senkrecht betonten Elementen. Und mit einer gotischen Kathedrale aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Im Hundertjährigen Krieg war Rouen englisch - auf dem Marktplatz wurde Jeanne d'Arc 1431 verbrannt.

Ein Kontrastprogramm bietet das nahe Le Havre. Als Kriegshafen im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, hat man es - stark von Betonarchitektur geprägt - von 1945 bis 1954 wieder aufgebaut (UNESCO-Weltkulturerbe). 

  

 Wie auch die Bretagne ist die Normandie eine Region der Calvaires, die an die Leiden Christi erinnern. Wie bei uns fliegen die Glocken am Gründonnerstag nach Rom und kommen erst an Ostern zurück. Anders als bei uns bringen sie bei der Gelegenheit die Ostereier mit und verstecken sie. Die Osterhasen müssen in der Normandie nicht aktiv werden...


Wir bieten eine Reise in die Normandie im Sommer, vom 4. bis 13.07.2019 an. Informationen finden Sie in unserem Katalog und unter https://www.linguacultura.de/normandie19 im Internet. Gerne beraten wir Sie auch am Telefon unter 06131 986345. Bei Interesse freuen wir uns über eine zeitnahe Kontaktaufnahme.



Wir wünschen Ihnen ein schönes Osterfest. Herzliche Grüße aus Mainz

Renate und Juergen Lingnau
Lingua & Cultura Tours


Unsere Newsletter sollen Ihnen unsere Reiseziele näher bringen. Wir freuen uns über Ihr Feedback und darüber, wenn Sie diese Newsletter weiterleiten. Wir nehmen Ihre Freunde und Bekannten aber auch gerne in unseren Verteiler direkt auf. Auf der Anmeldeseite finden Sie auch unser Newsletter-Archiv.

Auf unserer Website
www.linguacultura.de halten wir Sie über unsere Reisen informiert und bieten Ihnen auch Eindrücke und Kundenkommentare von unseren letzten Reisen. Dazu Links zu interessanten weiteren Informationen. Es lohnt sich, von Zeit zu Zeit hereinzuschauen. Für Rückfragen erreichen Sie uns unter 06131 986345 oder info@linguacultura.de.
|
Für Anmeldungen zu unseren Reisen stellen wir Ihnen auch ein digitales Anmeldeformular im ausfüllbaren pdf-Format zur Verfügung. Es gelten unsere Allgemeinen Reisebedingungen, die Sie auf der Rückseite unseres Anmeldeformulars finden.
Quellen der Abbildungen: phbcz | bigstock; Jacqueline Macou | pixabay; rawpixel | pixabay;  Hans Braxmeier | pixabay; commons; Man Vyi | commons; hakelbudel | pixabay; edmondlafoto | pixabay; MaxPixel;  Christian Offenberg | commons; Clodio | dreamstime; Chatsam | commons.
Details zu den Reisen mit den Leistungen und Preisen senden wir Ihnen| gerne zu. Bitte rufen Sie uns an oder senden Sie Ihre Anfrage per e-mail oder fax. Sie können sich auch über einen RSS-Feed informieren lassen. Geben Sie dazu in Ihrem Mail-Programm die folgende Feed-Adresse an: www.linguacultura.de/share/lctours.xml. Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne auch unsere aktuellen gedruckten Flyer zu diesen Reisen und unseren Katalog 2019 zu.
Lingua & Cultura Tours, Karolingerstr. 10, 55130 Mainz, Tel. 06131 986345, Fax 06131 986361, e-Mail:
info@linguacultura.de. Am besten erreichen Sie uns montags bis freitags von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr.
Wenn Sie diesen Newsletter abbestellen möchten, dann klicken Sie bitte auf diesen Link:
Newsletter abbestellen
.

Informationen zum Datenschutz finden Sie hier.