Zahlreiche muslimische Flüchtlinge in Deutschland, Reisen in die islamische Welt – da hilft ein Blick auf die islamischen Traditionen und Glaubensinhalte für ein besseres Verständnis. Zu den „Fünf Säulen“ des Islam zählt neben dem Glaubensbekenntnis, den täglich fünf Gebeten, den Almosen und der Pilgerfahrt nach Mekka auch das Fasten im Monat Ramadan. Der Ramadan ist der 9. Monat im Islamischen Kalender und beginnt mit dem Neumond, dieses Jahr am 6.6.2016 und endet mit dem nächsten Neumond am 5.7.2016.

 

Theologisch steht der Ramadan für den Beginn der Offenbarung an den Propheten Mohammed.

Der Zeitpunkt des Ramadan wird durch den Islamischen Kalender festgelegt, der ein Mondkalender ist mit 12 Monaten à 29 oder 30 Tagen im Jahr. Dadurch verschiebt sich der Kalender gegenüber unserem Sonnenkalender um jährlich etwa 11 Tage, er „wandert“ in 34 Jahren einmal durch unseren gregorianischen Kalender. Der Islamische Kalender beginnt mit der Flucht Mohammeds aus Mekka im Jahre 622. Wir leben derzeit – islamisch gerechnet – im Jahr 1437.

 
Um es noch ein wenig komplizierter zu machen: der Iranische Kalender ist – alter zarathustrischer Tradition folgend – ein Sonnenkalender. Das Nouruz-Fest im Frühjahr wurde schon im alten Perser-Reich gefeiert. Der islamischen Tradition folgend, wurde auch hier das Jahr 622 als Bezugspunkt genommen – so dass im Iranischen Kalender der Ramadan in diesem Jahr am 15.4.1395 endet. Der Kalender basiert auf den erstaunlich genauen Berechnungen des auch als Dichter bekannten persischen Mathematikers Omar Khayyam (1048-1131).
 
 

Das Fasten während des Ramadan gilt grundsätzlich für alle Muslims – es gibt aber Ausnahmen: Schwangere, Kinder, Kranke, Schwerstarbeiter und Reisende. Die Fastentage sollen aber – sobald dies möglich ist – nachgeholt werden.

Fasten heißt in der Praxis:  von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder zu essen noch zu trinken. Es wundert daher nicht, dass sich der Tagesrhythmus in islamischen Ländern im Ramadan ändert – so schließen die Behörden oft bereits am frühen Nachmittag. Nach Sonnenuntergang darf gegessen und getrunken werden – und es ist im Ramadan nicht einfach, noch einen Platz in einem Restaurant zu ergattern. Traditionell wird das tägliche Fasten mit etwas Wasser, oft Rosenwasser, und einigen Datteln gebrochen – für uns eine bleibende Erinnerung an einen frühen Abend im Bazar von Shiraz, wo die Basaris zum Fastenbrechen einluden.

 
 
Die Zeit des täglichen Fastens ergibt sich aus der Koran-Sure 2:187: „Und esst und trinkt, bis sich für euch der weiße vom schwarzen Faden der Morgendämmerung klar unterscheidet!" Diese Aufgabe wird meist von einem Muezzin wahrgenommen, der entsprechend ruft. Gerade die Mitreisenden auf unserer Kappadokienreise werden sich aber erinnern: Es gibt auch die Tradition der Wecktrommler: sie ziehen mit entsprechenden Weckrufen etwa zwei Stunden vor Sonnenaufgang durch die Orte, um den Frauen die Möglichkeit zu geben, das Frühstück für die Familie vorzubereiten – und den Familien, ihr Frühstück noch vor Sonnenaufgang einzunehmen. Gerade im Sommer werden dadurch die Nächte sehr kurz – bei uns im Norden für Muslime ein besonderes Problem.

 

 

 Am Ende des Ramadan, in diesem Jahr am 5.7.2016, wird das Fest Eid al-Fitr, das Fastenbrechen, auch „Zuckerfest“, gefeiert. Neben religiösen Feiern ist Eid al-Fitr ein Familienfest: man isst ausgiebig, die Kinder erhalten Süßigkeiten, man beglückwünscht sich. Sollten Sie zum Fastenbrechen eingeladen werden: es ist eine wundervolle Gelegenheit, die gastfreundliche Seite des Islam kennenzulernen!

Sie können die islamische Welt aber auch gut auf unseren Reisen kennenlernen: z. B. in den Iran vom 13. bis 27. Oktober 2016. Wir wollen Ihnen dabei die Härten des Ramadan ersparen – denn auch als Tourist sollte man – in streng islamischen Ländern wie dem Iran – während des Ramadan Essen und Trinken in der Öffentlichkeit vermeiden…

 

Wenn Sie noch ein wenig weiterlesen wollen:

Auf der Website von Qantara (einem Service von Deutscher Welle, Goethe-Institut, ifa und bpb) finden Sie eine Reihe von Artikeln zum Thema Ramadan – als Erfahrungsberichte, theologische Einordnung, bis hin zu einem „Adventskalender für den Ramadan“ - https://de.qantara.de/dossier/ramadan
Und auch die TAZ hat dem Ramadan einen Artikel aus Berliner Sicht gewidmet: http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2006/10/02/a0148

Auf unserer Website www.linguacultura.de halten wir Sie über neue Reisen informiert und bieten Ihnen auch Eindrücke und Kundenkommentare von unseren letzten Reisen. Dazu Links zu interessanten weiteren Informationen. Es lohnt sich, von Zeit zu Zeit hereinzuschauen.

Für Rückfragen erreichen Sie uns unter 06131 986345 oder info@linguacultura.de.

Mit den besten Wünschen

Renate und Juergen Lingnau, Lingua & Cultura Tours.

 

Für Anmeldungen zu unseren Reisen stellen wir Ihnen auch ein digitales Anmeldeformular im ausfüllbaren pdf-Format zur Verfügung.

Quellen der Abbildungen: Jay Tornaquia/flickr, LCTours (2), Abdullah Al Muhairi/flickr, Maryland Gov. Pics/flickr, Subcommandante/commons.

Aktuelle Informationen - auch zu hier nicht erläuterten Reisen - finden Sie auf unserer Website www.linguacultura.de. Details zu den Reisen mit den Leistungen und Preisen senden wir Ihnen gerne zu. Bitte rufen Sie uns an oder senden Sie Ihre Anfrage per e-mail oder fax. Sie können sich auch über einen RSS-Feed informieren lassen. Geben Sie dazu in Ihrem Mail-Programm die folgende Feed-Adresse an: www.linguacultura.de/share/lctours.xml. Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne auch unsere aktuellen gedruckten Flyer zu diesen Reisen und unseren Katalog 2016 zu.

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