Lange nicht ist so viel über den Balkan gesprochen worden wie dieser Tage. Was dabei zu kurz kommt, ist das reichhaltige kulturelle Erbe und die lange gemeinsame Geschichte, die uns mit dieser Region verbindet. Dem ein wenig entgegenzuwirken ist das Ziel unserer Reise nach Albanien Anfang Juni 2016 mit kurzen Abstechern in die Nachbarländer: Mazedonien, Griechenland, Montenegro und Kroatien. Und um es vorweg zu nehmen: die Hotels sind gut, die Leute freundlich, die Erfahrungen der letzten Jahre ausgesprochen positiv.

 

Albaniens "Einstieg" in die Geschichte ist fulminant. Pyrrhus - der  bis zur Erschöpfung Siegende - war Albaner. Octavian und Cicero haben in Apollonia bei Vlora studiert, die Via Egnatia war wichtige Verbindung zwischen Rom und Byzanz. Butrint (links, Rekonstruktion römische Zeit), eine griechische Gründung ist heute beeindruckendes UNESCO-Weltkulturerbe. Und nicht weit davon: herrliche Strände mit Blick auf die griechische Insel Korfu.

 

Eine besondere Rolle kommt Albanien im 15. Jahrhundert zu: Skanderbeg schafft es, die türkische Expansion für etwa 40 Jahre aufzuhalten. Ein Spezialist für Guerilla-Taktik, dabei belesen, im Kontakt mit den Mächtigen der Renaissance. Einen Einblick verschafft das Buch von Ismail Kadare: Die Festung.

Eine weitere Leistung: die Codifizierung des Rechts, die Entwicklung des "Kanun". Heute erscheint uns dieses Regelwerk archaisch, scheint es doch die Blutrache zu legitimieren - de facto setzt der Kanun sie in weiten Teilen ausser Kraft, "regelt" sie sozusagen - was vor dem Hintergrund der türkischen Bedrohung von höchster Bedeutung war.

 

Ohrid, gleich hinter der Grenze in Mazedonien, war eines der frühen Zentren der Slawen-Mission. Kliment von Ohrid war einer der Schüler von Kyrill und Method - in der Ukraine fanden wir Bezüge zu Ohrid.

Die Palaiologische Renaissance mit ihren Giotto vorwegnehmenden personalisierten Darstellungen ist in den Kirchen von Ohrid stark vertreten. Ohrid und der Ohrid-See gehören ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 

Der staatlich verordnete Atheismus unter Enver Hodscha hat die Religiosität der Albaner nicht versiegen lassen. Aber er hat allen gezeigt, dass man "im gleichen Boot" sass. Entsprechend tolerant ist der Umgang zwischen den Religionen, viele Religionsführer sassen im gleichen Gefängnis, haben nebeneinander Zwangsarbeit geleistet.

Ein besonderer Gesprächspartner auf unseren Reisen war Edmond Brahimaj, Leiter ("Hajji Baba") des Bektashi (Sufi-) Ordens alevitischer Prägung. Der dort gelebte Islam setzt auf Eigenverantwortung, Familie, eine Gleichberechtigung der Frauen (bis auf theologische Ämter). Ein Gespräch, das wir sicherlich fortführen werden. Und ein interessanter Bezug zu unseren Reisen nach Kappadokien!

Papst Franziskus hat seine erste Auslandsreise nach Albanien unternommen: als Beispiel für religiöse Toleranz und Zusammenarbeit - natürlich auch, weil Mutter Teresa Albanerin war.  

 

 
 

Albanien war über 400 Jahre Teil des Osmanischen Reichs - dies hat sich auch in der Architektur niedergeschlagen. Heute gehören die Städte Berat ("Die Stadt der Tausend Fenster" mit beeindruckender Burgstadt) und Gjirokaster zum UNESCO-Weltkultur-Erbe. Und man findet in Albanien Frühwerke des berühmtesten osmanischen Architekten: Sinan, dem Erbauer u.a. der Süleimaniye Moschee in Istanbul.

 

Die Albaner legen übrigens Wert darauf, keine Slawen zu sein, sondern sich von den Illyrern herzuleiten. Das Albanische ist eine ganz eigene Sprache - glücklicherweise wird oft ein z. T. sehr gutes Englisch gesprochen - und auf der Reise dolmetschen wir natürlich ins Deutsche.

Es wäre vermessen, im Rahmen eines Newsletters die Vielschichtigkeit einer Reise nach Albanien zu schildern. Mehr Informationen finden Sie in einem Reisebericht, weitere Bilder in unserem Blog. Auch in diesem Sommer, vom 1. bis 9. Juni 2016, werden wir wieder nach Albanien reisen, Preis p. P. im DZ € 1.798, mit Abstechern nach Ohrid/Mazedonien, Meteora/Griechenland, Budva und Kotor/Mazedonien und einer Verlängerungsoption in Dubrovnik/Kroatien. Detaillierte Informationen finden Sie in unserem Katalog (den Sie hoffentlich erhalten haben) oder wir senden sie Ihnen gerne zu. Bitte sprechen sie uns an: 06131 986345 oder info@linguacultura.de.

Mit den besten Wünschen

Renate und Juergen Lingnau, Lingua & Cultura Tours.

 

Für Anmeldungen zu unseren Reisen stellen wir Ihnen auch ein digitales Anmeldeformular im ausfüllbaren pdf-Format zur Verfügung.

Aktuelle Informationen - auch zu hier nicht erläuterten Reisen - finden Sie auf unserer Website www.linguacultura.de. Details zu den Reisen mit den Leistungen und Preisen senden wir Ihnen gerne zu. Bitte rufen Sie uns an oder senden Sie Ihre Anfrage per e-mail oder fax. Sie können sich auch über einen RSS-Feed informieren lassen. Geben Sie dazu in Ihrem Mail-Programm die folgende Feed-Adresse an: www.linguacultura.de/share/lctours.xml. Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne auch unsere aktuellen gedruckten Flyer zu diesen Reisen und unseren Katalog 2016 zu.

Bildquellen: Janevskir/dreamstime, mikipedia.nl, wikipedia(4)

Lingua & Cultura Tours, Karolingerstr. 10, 55130 Mainz, Tel. 06131 986345, Fax 06131 986361, e-Mail: info@linguacultura.de. Am besten erreichen Sie uns montags bis freitags von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr.

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