Ελλάδα - Oμηρος - Σοφοκλῆς - Aριστοφάνης - Αἰσχύλος - Literaturreise nach Griechenland vom 23.9. bis 3.10.2017 mit Prof. Borchmeyer

Verzweifeln Sie nicht, wenn Sie kein Altphilologe sind - die wenigsten unter unseren Mitreisenden sind es. Hier noch einmal auf Deutsch: Griechenland - Homer - Sophokles - Aristophanes - Aischylos. In Griechenland fing alles an, was wir heute als Literatur genießen. Mythisch, wohl auch auf noch älteren Erzähltraditionen aufbauend, in Versen - und für die Bühne konzipiert (wie oben in Epidauros).  

 

 
 

Es lohnt sich daher, in Griechenland auf Spurensuche zu gehen, zu erkunden, warum gerade diese Landschaft, dieses Volk, zersplittert in zahlreiche Stadtstaaten, in ständiger Auseinandersetzung, diesen großartigen kulturellen Schritt schaffen konnte. Wer wäre als literarischer Reisebegleiter besser geeignet als Prof. Dr. Dieter Borchmeyer*), der uns bereits auf Sizilien (auch) die griechische klassische Literatur so nahe gebracht hat im Theater in Syrakus. Das dort gespielte Stück: "Die Schutzflehenden" von Aischylos hat seitdem nichts an Aktualität eingebüßt.

 
 
Die zweite Errungenschaft gerade der Athener: die Demokratie. Sicherlich nicht so gleichberechtigt, wie wir das heute kennen, aber für die damalige Zeit revolutionär. Und vergessen wir nicht bei allem Streit um Griechenland und den Euro, um heftige Debatten im Parlament und Demonstrationen auf dem Syntagma-Platz. Griechenland ist auch heute ein demokratisches Land, in dem man seine Meinung kundtun kann, ohne wie in unmittelbarer Nachbarschaft dafür Entlassung und Inhaftierung zu riskieren.
 

Orakeln ist sicherlich älter als Delphi, hat aber auch heute einen hohen Stellenwert. Wobei man sich nicht des Eindrucks erwehren kann, dass die Priester in Delphi geschickter waren als die heutigen Umfrage-Auguren. Vielleicht überlegte man damals auch länger, in einer nicht so von Hektik geprägten Zeit, bis man den Orakelspruch veröffentlichte. Berühmt ist jedenfalls die Fehlinterpretation des Krösus, dem offenbart wurde, er werde ein großes Reich zerstören - gemeint war im Nachhinein nicht das Perserreich, sondern sein eigenes ...

 
 

Eulen nach Athen tragen - oft gebraucht, um darauf hinzuweisen, dass eigentlich Selbstverständliches nicht extra erwähnt werden muss. Griechenland und der Euro ist ein schwieriges Kapitel. Schon der Einstieg war problematisch, legten doch die eingereichten Wirtschaftszahlen nahe, dass hier etwas "nachgeholfen" wurde**). Für uns Touristen hat der Euro in Griechenland den Vorteil, den lästigen Umtausch zu vermeiden. Und schön sind die "Eulenmünzen" doch auch! 

 

Dass es Griechenland wirtschaftlich nicht gut geht, steht ausser Zweifel. Aber das Thema ist auch gut für eine Reihe von Fake-News. So ist an der Mär, dass alle Griechen mit 55 in Pension gehen würden, nichts dran. Das Renteneintrittsalter entspricht ziemlich dem in Deutschland mit 62 Jahren. Aber das Rentensystem ist schlecht verwaltet - soliegt der Return on Investment für einen durchschnittlichen Rentner deutlich über der durchschnittlichen Lebenserwartung. Dass die Rentenaufwendungen gemessen am Bruttosozialprodukt hoch ausfallen, liegt derzeit am deutlich gesunkenen Bruttosozialprodukt. Die Mehrzahl der Renter hat eine Rente von unter 600 € - bei Lebenshaltungskosten, die sich nicht sehr von unseren unterscheiden. Und die griechische Regierung hat gerade wieder auf Druck der Eurogruppe eine Rentenabsenkung beschlossen ...

 

 Griechenland hat wenig Industrie, meist im Bereich der Nahrungsmittel. Und es hat einen sehr großen, wenig effizienten öffentlichen Sektor. Dies äussert sich z. B. im Bereich der "Steuervermeidung". Man vermutet, dass etwa 20 % der Wirtschaftleistung im "Schattensektor" erbracht wird, Geld das dem Staat für wirkliche Reformen fehlt. Besonders betroffen: junge Akademiker (Jugendarbeitslosigkeit im März 2016: 48 %!). Aus Gesprächen vor Ort wissen wir, dass sie sich z. T. auf die Dörfer Ihrer Vorfahren zurückziehen und dort Landwirtschaft betreiben. Demeter  - Δήμητρα - als griechische Göttin ist sozusagen heimgekehrt, der Bioanbau liefert z. B. hervorragende Olivenöle extra Virgine aus der Mani.

 
Doch zurück zur Kultur und Literatur. In jüngerer Zeit hat Griechenland zwei Literatur-Nobelpreisträger hervorgebracht: 1963 den in Smyrna/Izmir geborenen Giorgos Seferis, der auch für die griechische Kultur auf beiden Ufern der Ägäis steht, und Odysseas Elytis, ein in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannter Surrealist aus Kreta. Auf Kreta spielt auch der bekannteste Film nach einem griechischen Roman von Nikos Kazantzakis: Alexis Sorbas. So urwüchsig wie dort geschildert ist Griechenland schon lange nicht mehr (von einigen abgelegenen Ecken vielleicht abgesehen) - heute lädt es offen und gastfreundlich in angenehme Hotels ein.

 

 
 

 Die Musik zu diesem Film aus dem Jahre 1964 stammt vom "Großmeister" der griechischen Musik, Mikis Theodorakis, der übrigens in diesem Jahr 92 (!) wird. Er hatte - wie viele griechische Künstler - auch eine politische Lebensphase. Noch heute kommentiert er seine Sicht der gesellschaftlichen Situation in seinem - allerding nur wenig aktualisierten - eigenen Blog unter  www.mikis-theodorakis.net.

 

Die in unseren Medien kolportierte Aussage, die Griechen seien auf uns Deutsch besonders sauer, können wir nach einer Reihe von Reisen dorthin nicht bestätigen. Wir sind immer ausgesprochen herzlich empfangen worden, hatten interessante Gespräche, bei denen man auch über die "Griechenland-Krise" aus beiden Perspektiven interessiert und offen sprach. Touristik und Gastfreundschaft hat in Griechenland Tradition - und es ist ohne Frage ein Sektor, der in Griechenland hervorragend funktioniert.

 

 

Lust auf Griechenland? Unsere Reise Griechenlandreise mit Prof. Borchmeyer vom 23.9. bis 3.10.2017 führt von Athen über Delphi auf den Peloponnes mit Stationen in Olympia, Messene, Mani, Mistras, Nauplia, Mykene, Epidauros, Korinth u.v.m. Linienflüge mit Lufthansa. Preis p. P. im DZ € 2.198, EZZ € 298. Weitere Informationen finden Sie unter www.linguacultura.de/grec17 und unter www.linguacultura.de/griechenland17

Ein "bisschen Griechenland" bieten wir Ihnen auch auf unserer Albanienreise vom 24.6. bis 2.7.2017 - mit Kastoria, Meteora und Ioannina im Norden. Kurzentschlossene können wir gerne noch mitnehmen.

Anmeldeformular

 

Mit herzlichen Grüßen aus Mainz verbunden mit den Wünschen für ein schönes verlängertes Wochenende

Renate und Jürgen Lingnau 

 
 

*) Prof. Borchmeyer ist Prof. em. für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Heidelberg und Präsident a. D. der Bayrischen Akademie der Schönen Künste. Seine Reihe "Heidelberger Vorträge zur Kulturtheorie" führt an jedem Mittwoch des Semesters interessante Gesprächspartner zusammen. Kürzlich erschienen ist sein Buch "Was ist Deutsch", das derzeit in vielen Kultursendungen und -publikationen sehr positive Rezensionen erhält.  

**) Einen Hinweis, dass bei Zahlen manipuliert worden sein könnte, gibt Benford's Law. Weitere Informationen in den nächsten Tagen unter www.processional.biz 

 
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Quellen der Abbildungen: Ronny Siegel | flickr, commons, Dieter Borchmeyer, sman5 | pixabay, emicristea | panthermedia, commons, apnear24 | pixabay, travelspot | pixabay, commons (2), laborratte | pixabay, rowohlt

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