Estland - ein Musterländle

Estland: gerade mal 1,3 Mio Einwohner zählt dieses Land - weniger als München! - etwa die Hälfte davon lebt in Tallinn, dieser Mischung aus Mittelalter und High Tec, fest angebunden an das gerade einmal zwei Fährstunden entfernte Helsinki. Die Finnen waren es auch, die ihren sprachverwandten Vettern im Süden nach der (erneuten) Unabhängigkeit 1990 den Weg in die EU ebneten. Heute ist das kleine Land in vielerlei Hinsicht wegweisend.

 
 

So schafft es das Land - nicht ganz ohne Probleme - ein weitgehend ausgeglichenes Budget einzuhalten. Die Verwaltung ist erstaunlich digitalisiert, ein Start-up-Unternehmen läßt sich voll digital gründen - das bekannteste estnische Beispiel: Skype wurde dort entwickelt.

 

Angst vor dem gläsernen Bürger? Die Esten sehen das anders: Transparenz ist der Schlüssel: man weiss, was der Staat über einen weiss und behält den Überblick darüber, wer Zugriff auf diese Daten nimmt.

Kersti Kaljulaid ist seit Okt. 2016 Präsidentin Estlands, Mutter von vier Kindern, bewusst keine "Politikerin", sie sieht ihre Aufgabe darin zu helfen, Lösungen bei Problemen zu finden.  

 

Die Estinnen gelten als besonders hübsch - sie stellten in der Sowjetzeit die meisten Models, hier erschienen die Modezeitschriften.

Das Bild entstand auf dem alle 5 Jahre stattfindenden Sängerfest. Mit Liedern wurden die estnischen Traditionen weitergegeben in den langen Zeiten der Unterdrückung. 2019 wird es wieder stattfinden, wir werden dabei sein.

 

Estlands Nationalfarben - seine Flagge - man kann sie sogar in der Natur beobachten. In Sowjetzeiten konnte es gefährlich sein, Kleidung in dieser Farbkombination (zufällig) zu tragen: man galt als Revanchist, was schnell mit einem Freifahrschein nach Osten honoriert wurde. Noch heute ein nationales Trauma, das es auch erklärt, warum Estland (und Lettland, Litauen, Polen, ...) rasch in die NATO wollten. Seit 2004 ist Estland Mitglied in der NATO und in der EU, seit 2011 hat es den Euro.

 
 

Gerade im Osten, in Narwa, hat Estland eine starke russische Minderheit. Die Frage der Staatsangehörigkeit - lange ein Problem - ist heute weitgehend gelöst. 

 

Die Oberschicht Estlands rekrutierte sich lange aus den Familien der ehemaligen Ordensritter, die zu Gutsherren wurden und in schwedischer wie russischer Zeit ihre Privilegien verteidigen konnten. Gustav II. Adolf von Schweden gründete 1632 die deutschsprachige Universität in Dorpat / Tarttu. Eine Universität, aus der viele namhafte protestantische Theologen, aber auch ein Chemie-Nobelpreisträger (Ostwald) und Historiker (Dehio) hervorgegangen sind.

 

Die politische Rolle der Gutsherren verschwand mit der Gründung der ersten Republik 1918. Die Baltendeutschen wurden im Rahmen des Hitler-Stalin-Pakts "heimgeholt" ins Reich, zunächst meist in den "Warthegau", von dort aus weiter vertrieben ... 

 

Einen (etwas eigenwilligen) Einblick in die damalige Zeit bietet der Film POLL von Chris Kraus, der lose auf den Erinnerungen der Schriftstellerin Oda Schaefer aufbaut. Gutsleben im damals russischen Estland am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Rezension in der ZEIT.

Heute sind einige Landgüter sehr schön renovierte Boutique-Hotels. Auf Gut Vihula haben wir das letzte Silvester gefeiert - hier einige Eindrücke. Auch den nächsten Jahreswechsel werden wir dort verbringen.

 

 

Vihula liegt im Lahemaa-Nationalpark, bis zur Ostsee sind es nur wenige Kilometer - ein schöner Spaziergang. Der Nationalpark ist urwüchsig, mit Moorgebieten, ein paar kleineren Dörfern, einigen Gutshöfen mit traditionellen Schenken, in denen man die lokalen Spezialitäten kosten kann. Eine Gegend, die zum Wandern einlädt.

 

Besonders estnisch sind die Inseln, allen voran Saaremaa, Ösel. Abgelegen, meeresumtost - im Sommer per Schiff erreichbar, im Winter über die zugefrorene Ostsee - und früher dazwischen eben nicht.

Wodka ist das Nationalgetränk auch der Esten. Er wird auf den Inseln gebrannt, aber auch jedes Gut hatte seine Brennerei - ein wichtiger "Exportartikel" seinerzeit in das relativ nahe St. Petersburg. Eine Wodkaprobe gehört bei unserer Silvesterreise dazu.

 

 

Wir haben Estland in diesem Jahr noch zweimal im Programm:

  • vom 12. bis 22. Juni 2017 als Teil einer Reise, die in Danzig beginnt, durch Masuren, über Königsberg auf die kurische Nehrung, nach Riga, Dorpat und Tallinn führt mit einer Übernachtung auf Gut Vihula. Eine ausführliche Reisebeschreibung können Sie hier herunterladen.
    Alternativ können Sie auch einige Handy-taugliche Eindrücke durch Klicken auf das Bild links aufrufen.

  • vom 30.12.2017 bis 4.1.2018 nach Tallinn und in den Lahemaa-Nationalpark mit Silvesterfeier auf Gut Vihula
 
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Quellen der Abbildungen: joiom|pixabay, blickpixel|pixabay, commons, Guillaume Speurt | flickr, abarmot | commons, Jan Sjoelund | flickr, Vihula Manor, Poll-der-Film, abrget14j | commons, Saaremaa, LCTours.

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