Lingua & Cultura Tours - Newsletter 15/2018 Petra, die Nabatäer - erfolgreich in der Wüste Ein rätselhaftes Volk. Ein erstes Mal erscheinen sie um 300 v. Chr. - ein letztes Lebenszeichen ist eine Inschrift aus dem Jahr 328 n. Chr. Aber was heißt das schon? Sie selbst führen sich auf Ismael zurück, den älteren (Halb-)Bruder von Isaak, aus Abrahams Beziehung mit der Magd Hagar. Abraham (oder seine eifersüchtige Frau Sara - siehe Genesis) schickte Hagar in die Wüste. Der Koran erzählt, dass er sie im Vertrauen auf Allah in Mekka zurückließ. Ismaels ältester Sohn Nebajoth soll Namensgeber der Nabatäer sein. Ismael gilt als der Stammvater der Araber...
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Die Römer kannten die Nabatäer und ihre Stadt Petra noch, ja es gab eine eigene römische Provinz dieses Namens. Petra wird christianisiert, es entsteht eine Kathedrale. Und auch die Kreuzritter hinter-lassen Spuren: ihre Festung Vaux Moyse verweist auf den heutigen Namen des nahe gelegenen Orts: Wadi Musa. Letzter abendländischer Besucher soll ein Pilger Namens Thetmar im Jahre 1217 gewesen sein. Danach wird Petra (in Europa) vergessen ...
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Das ändert sich erst 1812: Der Schweizer Johann Ludwig Burckhardt erkundet in englischem Auftrag die Region. Als Scheich Ibrahim Ibn Abdallah gelangt er bis Mekka, entdeckt in der Ägyptischen Wüste den Tempel von Abu Simbel und eben Petra, die Totenstadt der Nabatäer, versteckt am Ende einer langen Schlucht. Noch heute ist der Gang durch diese Schlucht (oder die mögliche Kutschenfahrt) ein besonderes Erlebnis: zwischen den senkrechten Wänden öffnet sich plötzlich der Blick auf das berühmteste Gebäude der Stadt: das "Schatzhaus des Pharao", ein aus dem Fels gearbeitetes beeindruckendes Felsengrab.
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Die Entdeckung Petras zeigt schon, dass die Kultur dieser Region und ihrer Bewohner lange unterschätzt war. Eine Ausstellung im Pergamon-Museum in Berlin 2012, die auch im Louvre und in der Eremitage gezeigt wurde, ergänzte dies auf beeindruckende Weise: erinnern diese Stelen aus dem Norden des heutigen Saudi-Arabien nicht an auf den Punkt gebrachte moderne Skulpturen - aber sie sind zum Teil 6000 Jahre alt!
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"Ihre Kamele und Schafe lassen sie in der Wüste weiden, die ihnen zugleich als Rückzugs-gebiet dient, wenn feindliche Heere nahen; denn nur die Nabatäer kennen die wenigen Wasserstellen und vermögen in der Öde zu bestehen" heißt es bei Diodor, einem Zeitgenossen Caesars. Und diese Fähigkeiten nutzen die Nabatäer, um die in Europa so begehrten Luxusartikel wie Weihrauch und Myrrhe aus Südarabien bis ans MIttelmeer zu bringen - mit interessanten Margen, die Bauten wie Petra erst ermöglichen.
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Pferde hätten die Nabatäer kaum - heißt es dort auch - aber Kamele! Den Sand der Wüste verarbeiten ihre Nachfahren geschickt zu Sandbildern. Wo begegnet man den Nabatäern heute: wir haben ihre Inschriften auf dem Sinai gefunden - im Negev gibt es Ruinen aus ihrer Zeit - und natürlich Petra und der etwas südlich gelegene Wadi Rum. Auch wenn sie im Laufe der Jahrhunderte sesshaft wurden - blühende Gärten kultivierten, die Nabatäer bleiben im tiefsten Innersten Söhne der Wüste. | |
Wir wollen den Jahreswechsel in einem luxuriösen Camp (mit Betten und einem eigenen kleinen Bad) im Wadi Rum feiern, weit ab von der Hektik der großen Städte. Die dortigen Beduinen werden uns in ihren Geländewagen dorthin bringen und uns ihre Heimat auf Ausflügen zeigen. Eine Schilderung dieser phantastischen Landschaft hat Lawrence of Arabia hinterlassen, dem "die Rumm" als Rückzugsgebiet während des von ihm koordinierten Araberaufstands gegen die Türken im Ersten Weltkrieg diente. Informationen zu unserer Reise Silvester in der Wüste vom 27.12.18 bis 3.1.19 finden Sie auf unserer Website. Natürlich gehören dazu auch Eindrücke von Petra, dem Toten Meer, Jerusalem, Massada, ... | |
Noch ein Tip: lassen Sie sich den Sonnenaufgang im Wadi Rum nicht entgehen. Die jungen Beduinen fahren querfeldein an eine der schönsten Stellen, sammeln ein wenig Gestrüpp um einen Tee zu kochen - und mit einer Tasse Tee in der Hand beobachtet man das faszinierende Farbenspiel der aufgehenden Sonne, von dunklen Ockertönen bis zu leuchtendem Orange. Das Schöne am Winter: an Silvester und Neujahr geht die Sonne "erst" um 6:33 Uhr auf! | |
Mit herzlichen Grüßen aus Mainz Renate und Juergen Lingnau und Team P.S.: Unsere ersten Reisetermine für 2019 finden Sie auf unserer Website unter www.linguacultura.de/destinationen. Unsere Newsletter sollen Ihnen unsere Reiseziele näher bringen. Wir freuen uns über Ihr Feedback und darüber, wenn Sie diese Newsletter weiterleiten. Wir nehmen Ihre Freunde und Bekannten aber auch gerne in unseren Verteiler direkt auf. Auf der Anmeldeseite finden Sie auch unser Newsletter-Archiv. Informationen zum Datenschutz finden Sie hier.
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