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Was ist Deutsch? Auf Spurensuche in Polen und im Baltikum


10/2018



Wir erleben heute im politischen wie gesellschaftlichen Kontext eine intensive Diskussion darüber, was wir als deutsch, als charakteristisch für unsere Kultur betrachten. Im Grunde die Frage: Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin? Da kam im letzten Frühjahr ein Buch von Dieter Borchmeyer zu Hilfe, der sich kulturwissenschaftlich intensiv mit dieser Frage befasst.


  Dieter Borchmeyer ist seit vielen Jahren ein literarischer Begleiter unserer Reisen. Er ist Prof. em. für Neuere Deutsche Literatur an der Univ. Heidelberg und war Präsident der Bayr. Akademie der Schönen Künste. Er ist ausgewiesener Kenner der Werke von Thomas Mann und Goethe. Und hat intensiv über Richard Wagner gearbeitet. Er versteht es aber auch, dies spannend und unterhaltsam an die Mitreisenden zu vermitteln. 


Danzig, Günter Grass und viele andere begegnen uns am Anfang einer Reise, die wir gemeinsam mit Prof. Borchmeyer vom 22.9. bis 3.10.2018 unternehmen wollen. Eine Stadt, die schon immer eine "binationale" Identität hatte. Dazu gehören die Posta Polska (u. a. in der Blechtrommel) und die Westerplatte genauso wie die Frauengasse, die als Kulisse für die Verfilmung der Buddenbrooks diente.


Die Marienburg - sie steht wie kein anderes Bauwerk am Beginn der "deutschen" Zeit der Region: Missionierung mit dem Schwert - und in der Folge der Aufbau einer Ständegesellschaft mit den Rittern als Gutsherrn - und den Kaufleuten in der Hanse. Für die "Urbevölkerung" blieb da nicht viel gestalterischer Raum. Nachhaltig hat sich dies erst im 20. Jahrhundert in der Folge der Weltkriege geändert. Infolge des Hitler-Stalin-Pakts wurden die letzten Baltendeutschen "zurück ins Reich" geholt - zunächst in den Warthegau, von dort aus wenig später in die beiden deutschen Nachkriegsstaaten. Eine nachhaltigere Unabhängigkeit der Baltischen Staaten gibt es erst seit 1990/91.


Königsberg war einst Sitz des Ordens-Hochmeisters - und einer frühen Universität. Der wohl bekannteste Hochschullehrer: Immanuel Kant, nach dem heute auch die Universität benannt ist. Sein Grab schützte 1945 den Dom - denn ein sowjetischer Offizier soll darauf hingewiesen haben, dass hier ein wichtiger und guter Mann begraben sei. Kant hat somit posthum für die heutigen Kaliningrader eine Brückenfunktion, sich mit ihrer Stadt zu identifizieren. Ein Kant-Denkmal wurde von Marion Gräfin Dönhoff, die in der Nähe aufwuchs, gestiftet.


Nur wenig weiter im Norden, auf dem schmalen Landstrich zwischen Kurischem Haff und Ostsee, liegt Nidden, nicht weit von Memel/Klaipeda, heute in Litauen. Hier baute sich Thomas Mann sein Sommerhaus vom Nobelpreis-Geld. Leider konnte er es nur kurze Zeit nutzen, dann folgte die Emigration. Eine Schilderung seiner Tage dort hat er selbst verfasst und vorgetragen.


  Zwei Deutsche in Riga. Herder wirkte hier 1764 bis 1769 an der Domschule, wurde hier Freimaurer.

Richard Wagner war von 1837 bis 1839 Kapell-meister in Riga. Seine etwas übereilte Weiterreise nach London muss stürmisch gewesen sein und soll Inspirationen für seinen "Fliegenden Holländer" geliefert haben. Jedenfalls eröffnete das Lettische Nationaltheater 1918 mit dem Fliegenden Holländer - und wird auch die 100-Jahrfeier mit einer Neuinszenierung dieses Werks zelebrieren. Wir werden auf unserer Reise dabei sein. 


Die Landgüter der früheren balten-deutschen Barone sind zum Teil erhalten, wunderschön renoviert. Wir werden auf einem der Güter übernachten, um die Atmosphäre dieser Region, nahe an der Ostsee, auszukosten - sie ist heute ein beeindruckender Nationalpark.


Der Dom von Tallinn, auf dem Burgberg gelegen, birgt besondere Erinnerungen an die alten Adelfamilien. Bei der Beerdigung wurde das Familienwappen vor dem Sarg hergetragen und anschließend im Dom aufgehängt. Berühmte Namen darunter, auch literarisch: wie die Keyserlings. Bergengruens "Der Tod in Reval" läßt die alte Zeit ein Stück weit auferstehen.


Tallinn, Reval, die Hauptstadt Estlands, ist zwar viel kleiner als Riga, hat aber sein mittelalterliches Stadtbild in die moderne Zeit gerettet. Überhaupt: Estland ist ein interessantes "Ländchen" mit gerade einmal 1,3 Mio Einwohnern, traditionsbewußt und doch modern - ein High-Tech-Land, wo Skype erfunden wurde und die Administration digital verläuft. Nach Helsinki ist es nur eine kurze Fährpassage - und St. Petersburg ist nur ca. 300 km entfernt.


Detaillierte Informationen zu unserer Reise von Danzig bis Tallinn vom 22.9. bis 3.10.18 mit Prof. Borchmeyer senden wir Ihnen gerne zu - wir beantworten Ihre Fragen aber auch gerne am Telefon: 06131 986345.


Mit herzlichen Grüßen aus Mainz

Renate und Juergen Lingnau und Team


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