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Armenien und die Armenier

9/2018


Das verbinden wir mit Armenien: die typischen armenischen Klöster, der Berg Armeniens - der Ararat. Einst mitten im armenischen Siedlungsgebiet gelegen, trennt heute eine schier unüberwindliche Grenze den heute in der Türkei liegenden Berg und das Kloster Khor Virap in Armenien. Hier begann die Geschichte des christlichen Armenien.
Die Grenze zur Türkei wurde 1922 in der heutigen Form vereinbart. Sie ist seit 1993 geschlossen - es herrscht hier aber kein Krisenzustand. Die Grenze wird nach Aussagen meiner Gesprächspartner u. a. von russischen Truppen "gepuffert".


  Gregor der Erleuchter (geb. um 240 n. Chr.) war hier in einem tiefen Brunnen "eingelocht", wegen christlicher Missionierung. Der König (hier wegen seines früheren Verhaltens als Schwein dargestellt) erkrankte, Gregor heilte ihn - und Armenien wurde das erste christliche Königreich. Die Vita Gregors ist dargestellt in der armenischen Kathedrale in Isfahan, wo eine größere armenische Gemeinde lebt, die wir regelmäßig auf unseren Iran-Reisen besuchen.
Nächste Reise: 6. bis 13. Oktober 2018 nach Shiraz und Isfahan. Informationen zu den Armeniern im Iran gibt es auch in unserem Newsletter vom 5. Mai 2016. - siehe www.linguacultura.de/newsletter2


Die Armenier waren oft Spielball der benachbarten Großmächte. Unter Trajan wurde Armenien Teil des Römischen Imperiums. Wohl ihm zu Ehren wurde der Tempel von Garni um das Jahr 115 n. Chr. erbaut - ganz in der Nähe liegt das berühmte Kloster Geghard. Später kam Armenien z. T. unter türkischen, z. T. unter iranischen Einfluß - Ostarmenien (weitgehend identisch mit der heutigen Republik Armenien) wurde 1828 russisch.


Die heutigen Grenzen spiegeln nur wenig die kulturellen Grenzen der Jahrhunderte wider. Die armenischen Kirchen im Iran gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe - hier die "Schwarze Kirche" des Hl. Thaddaeus, der zusammen mit dem Hl. Barnabas die "Armenische Apostolische Kirche" gegründet haben soll. Da sie die Beschlüsse des Konzils von Chalkedon 451 nicht akzeptierte, gehört sie heute z. B. mit der Koptischen Kirche Ägyptens zu den sog. "Altorientalischen Kirchen", nicht zu den Orthodoxen Kirchen.
Die armenischen Kirchen sind auch Ziel unserer Reise in den Nordwesten Irans vom 17. bis 28. Sept. 2018


Die armenischen Klöster mit ihrer so charakteristischen Architektur liegen abgelegen, in großartiger Natur (hier das Kloster Norawank). Es gibt erstaunlich viele alte Klöster, die z. T. im vorvorigen Jahrtausend entstanden. Die wenigsten sind ausgemalt.


Innen wirken sie oftmals geradezu abweisend - nicht zuletzt wegen der nachgedunkelten Steine.Charakteristisch sind die Gawits, meist quadratische Vorhallen, mit interessanten Gewölbekonstruktionen, die manchmal an die Stalaktiten-Architektur iranischer Moscheen erinnert - waren es die gleichen Baumeister?


Ein Zeichen armenischer Volksfrömmigkeit: die Kreuzsteine. Man findet sie überall im Lande, manche bis zu 1000 Jahre alt, andere erst kürzlich entstanden. Gemeinsam ist ihnen die typisch armenische Ornamentik, in deren Mittelpunkt das oder die Kreuze stehen.

Übrigens: Armenien ist klein (ca. 3/4 der Größe der Schweiz) und hat nur 3 Mio Einwohner. Zahlreiche Armenier leben im Ausland, ca. 50.000 in Deutschland.


In den letzten Wochen war Armenien stark in den Schlagzeilen vertreten. Der Anlass: Staatspräsident Sargsjan wollte - mit neuen Befugnissen ausgestattet - Premier-Minister werden. Der Oppositionsführer Pashinyan organisierte eine Volksbewegung.

Weitgehend friedfertig erfolgte ein System-wechsel, von dem die Armenier hoffen, dass er der weit verbreiteten Korruption ein Ende bereitet. Pashinyan, seit dem 8.5.18 nunmehr gewählter Premier-Minister, scheint dafür ein guter Kandidate zu sein. Dem ehemaligen Journalisten wird Volksnähe nachgesagt - und dass er unbestechlich sei. Mehr Infos z. B. auf Zeit-Online.

Im Land ist es ruhig - einer Reise dorthin steht - auch auf Rückfrage bei unseren Kontakten in Armenien - nichts im Wege.


Erstaunlich wenig bekannt: der Erste Weltkrieg fand auch im Kaukasus statt. Russische Truppen und Armenische Freischärler versuchten, Ost-Anatolien einzunehmen. Mit ein Anlaß - sicherlich keine Begründung - für den unentschuldbaren Massenmord an den Armeniern, der übrigens eingehend in der Gedenkstätte in Yerewan dokumentiert ist.


Armenien ist Kulturland - mit einer eigenen Sprache und Schrift. Und einer ganz charakteristischen Darstellung menschlicher Personen in den handgeschriebenen und ausgemalten Evangeliaren. Eine beeindruckende Sammlung hat das Matenadaran-Museum in Yerevan.


Uns erreicht immer wieder Frage nach der Küche und der Hotel-Qualität. Um es kurz zu machen: mir hat die Küche Armeniens und Georgiens sehr gemundet - dazu gibt es guten Wein. Und unsere Hotels haben durchaus den Standard, den sie von einem 4*-Hotel erwarten. Unsere Reise nach Armenien und Georgien mit Kiev vom 20.6. bis 3.7.18 setzt bewußt auf möglichst wenige Hotelwechsel - in Armenien ein Hotel in Yerevan, in Georgien ein Hotel in Tiflis, ein weiteres im Hochkaukasus.


Sie erinnern sich? Radio Eriwan war ein fiktiver Radiosender, "eine freie Erfindung des von staatlicher Propaganda unterdrückten Geistes, die kleine Rache der Sowjetbürger für die Entbehrungen des Alltags“ (A. Jeska):

Frage an Radio Eriwan: „Ist es möglich, auch in einem hochindustrialisierten Land den Sozialismus einzuführen?“
Antwort: „Im Prinzip ja, aber es wäre schade um die Industrie.“

Frage an Radio Eriwan: „Stimmt es, dass ein Trabant schneller als 130 km/h sein kann?“ Antwort: „Im Prinzip ja, es kommt darauf an, aus welcher Höhe man ihn fallen lässt.“

Weitere Radio Eriwan-Witze finden Sie unter http://www.spitzenwitze.de/witze/radio-eriwan/ - von dort sind auch die og. Witze zitiert.


Detaillierte Informationen senden wir Ihnen gerne zu - wir beantworten Ihre Fragen aber auch gerne am Telefon: 06131 986345.


Mit herzlichen Grüßen aus Mainz

Renate und Juergen Lingnau und Team


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Quellen der Abbildungen: Wolf-Ostreisen, LCTours (8), Nicola e Pina | commons, YaLibnan, Gov. of Armenia, Retlaw Snellac | flickr
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