Lingua & Cultura Tours

Newsletter 04/2020

  

Exil unterPalmen - Deutsche Literatur am Mittelmeer - 29.5. - 5.6.2020 (Pfingsten)
mit Prof. Dr. Dieter Borchmeyer und Dr. Magali Nieradka-Steiner 
Nizza - Cote d'Azur - Sanary-sur-Mer - Marseille - Aix en Prov.



Deutschland im Ausnahmezustand: erschreckend schnell greifen die Nationalsozialisten 1933 nach der ihnen durch konservative Kreise ermöglichten "Machtübernahme" zu brachialen Mitteln. Gegner werden in "Schutzhaft" genommen, liquidiert. Der Reichstag als Symbol der Weimarer Demokratie geht in Flammen auf. Am 10. Mai 1933 wurden im großen Stil Bücher verfehmter Autoren verbrannt. Viele von ihnen waren zu diesem Zeitpunkt bereits ins Ausland geflohen. Paris, Frankreich war damals ein bevorzugtes Ziel. Bis 1940 der Norden Frankreichs von deutschen Truppen besetzt wurde...


Und nun kommt ein kleines provencalisches Dorf ins Spiel, das etwas unwillig "kulturellen Widerstand" leistet, indem es zur temporären Heimstatt zahlreicher deutscher Exil-Literaten wird: Sanary-sur-Mer. Idyllisch unweit von Toulon an der Côte d'Azur gelegen, kleiner Hafen mit Fischerbooten, ein paar Hotels, Cafes, "Ferienhäuser zu vermieten."  


 Die Côte d'Azur war damals schon lange als Urlaubsgebiet entdeckt. Seit dem 19. Jahrhundert hatten sie Engländer als Sommerfrische entdeckt. Und Erika und Klaus Mann hatten kurz zuvor die Region besucht und ihr "Buch von der Riviera" veröffentlicht. D. H. Lawrence und Aldous Huxley lebten hier. Es mag hinzugekommen sein, dass man den Austausch unter den Emigranten pflegen wollte, gerade weil man weit ab der kulturellen Heimat war.



 

Viele Einzelheiten lassen sich nachlesen im Buch "Exil unter Palmen" von Magali Nieradka-Steiner, die zusammen mit Prof. Dr. D. Borchmeyer diese Reise begleiten wird.





 


 Die Liste der "Gäste" Sanarys ist lang. Und wenn sich Sanary einst mit den vielen Deutschen schwer tat. Heute hat man die Bedeutung des Orts für die deutsche Literatur erkannt, hat die Zeit gut dokumentiert und ist stolz darauf.

Ein wenig Hintergrund bietet dieser Artikel.






Die "große Geschichte" der Völker oder der Exilliteratur ist voller teils liebenswerter, teils erschütternder Details. Eines hat Francois Truffaut in seinem Film "Jules et Jim" mit Jeanne Moreau in einer der Hauptrollen aufgegriffen: Das Dreiecksverhältnis zwischen den Exilanten Helen und Franz Hessel und dem französischen Kunstsammler und Mäzen Henri-Pierre Roché. Franz Hessel wurde zwischenzeitlich im Lager Les Milles bei Aix-en-Provence interniert und starb kurz nach seiner Entlassung an den Folgen in Sanary-sur-Mer.


Franz Werfel hatte mehr Glück. Wie die anderen Exilanten ging die Flucht von Sanary aus weiter. Seine Flucht führte über Lourdes, wo er - jüdischer Abstammung - sich selbst das Gelübde abnahm, beim Gelingen der Flucht ein Buch über das Wunder von Lourdes zu schreiben. Sein "Lied der Bernadette" wurde bereits 1943 in Hollywood verfilmt und machte ihn in den USA bekannt.
Erwähnt werden muss der Amerikaner Varian Fry, der vielen Exilanten bei der Flucht half.

 

 Es war kein Zufall, dass es viele Exilanten später nach Los Angeles verschlug: Hollywood hatte Arbeitsverträge angeboten und damit gab es die begehrte Green Card. Einer der Erfolgreichsten: Lionel Feuchtwanger, dessen Villa Aurora heute - zusammen mit dem Wohnhaus von Thomas Mann - deutsches Kulturzentrum ist. Zentren des "Weimar am Pazifik" - eine nie da gewesene Dichte Deutscher Kultur - vor einigen Jahren auch Ziel einer Literaturreise von Lingua & Cultura Tours mit Prof. Dr. H. Koopmann. Vielleicht in einigen Jahren wieder ...
Eine musikalische Einführung in das "Weimar am Pazifik" gab Prof. Dr. D. Borchmeyer 2018 in Heidelberg im Rahmen seiner Vortragsreihe.

 

Doch die Provence, die Côte d'Azur im Frühjahr bietet mehr als nur deutsche Literatur. Natürlich stehen bei einer solchen Reise auch die hübschen kleinen Dörfer auf dem Programm, das mondäne Nizza, Marseille mit seinem Vieux Port und Aix-en-Provence.





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Inmitten der Dörfer: die Dorfplätze, platanenbestanden. Und dort trifft man auf den Nationalsport Boule, gespielt mit schweren Metallkugeln, von denen jeder Mitspieler zwei mitbringt.

Dazu gehört der typische Pastis, ein gelber Anisschnaps, den man mit kaltem Wasser aufgiesst, wobei er die typisch milchige Farbe annimmt - gehört für mich für Südfrankreich einfach dazu.


 


Und die Provence und das Hinterland der Côte d'Azur bietet noch mehr: die richtigen Pflanzen, aus denen man die herrlichsten Extrakte für die berühmten Parfums der Region gewinnt. Stellvertretend steht hier das Städtchen Grasse, z. B. mit der bekannten Parfumerie Fragonard. 

 
Unsere Reise vom 29.5. bis 5.6.20 (Pfingsten) führt auf den Spuren der deutschen Exilliteratur von Nizza nach Sanary-sur-Mer, Aix-en-Provence und Marseille. Die Reise wird literarisch begleitet von Prof. Dr. D. Borchmeyer, Frau Dr. Magali Nieradka-Steiner und Renate Lingnau.

Linienflug Frankfurt - Nizza und Marseille - Frankfurt (andere Flughäfen auf Anfrage), Busrundreise, 7 ÃœF/HP in guten Mittelklasse-Hotels, Eintritte, Führungen, Wanderungen, lit. Reiseleitung Prof. Dr. D. Borchmeyer und Fr. Dr. M. Nieradka-Steiner. Preis p. P. im DZ € 1.998, EZZ € 339. Weitere Informationen auf unserer Website oder direkt bei uns (06131 986345).

 

Herzliche Grüße aus Mainz

Renate und Juergen Lingnau und Team. 

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